§. 76. Die pyrenäische Halbinsel.
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Franken am Ebro und gegen die westgothischen Bewohner der
asturischen und biscayischen Gebirge und gegen Empörungen
im Innern zu kämpfen hatte.
Im 10. Jahrhundert gelangte dieses Chalifat durch Ab-
derrahman ih (912—961) zur höchsten Macht. Zwar
bekam dieser schwere Kämpfe mit den Christen; aber die
Tapferkeit, mit der er sie bestand und durch die er sich auch
ganz Mauritanien in Nordafrika unterwarf, so wie der
Glanz seines Hofes, und die Blüthe, zu der er und sein
Sohn die arabische Kunst und Wissenschaft em-
porhob , erhielt die allgemeine Bewunderung jener Zeit, so
daß selbst viele Christen aus verschiedenen Ländern Europa's
nach Cordova giengen, um sich dort Kenntnisse zu holen.
Der unausgesetzte Andrang der Christen, so wie der Ab-
fall arabischer Statthalter, welche eigene Reiche (z. B. in
Sevilla, Toledo, Saragossa, Granada re.) gründeten, brach-
ten das Chalifat in Verfall. Schon im 8. Jahrhundert hatte
sich aus Asturien und einem Theile von Galicien unter
Alfons I wieder ein christlicher Staat entwickelt, der
sich im 9. Jahrhundert erweiterte, und im Anfang des Io. Jahr-
hunderts unter Garcias (910) den Namen Königreich
Leon erhielt, das zwar nachher eine Zeit lang dem Chalifen
zinspflichtig, aber im Anfang des 11. Jahrhunderts unter
Alfons V wieder selbstständig wurde, mit Ausnahme der Graf-
schaft Castilien, die sich losgerissen hatte.
Anderseits giengen aus der von Karl dem Großen er-
oberten spanischen Mark im 9. Jahrhundert andere christliche
Staaten hervor, darunter das Königreich Navarra,
mit welchem Sancho der Große (1003—1035) im An-
fänge des 11. Jahrhunderts durch eine Heirath Castilien ver-
einigte. Bei seinem Tode theilte er das Reich unter seine
Söhne: ein Sohn erhielt Navarra (mit Biscaya rc.), das
im 13. Jahrhundert durch eine Vermählung an Frankreich
kam, im 14. Jahrhundert aber wieder ein eigenes Reich
wurde; — ein anderer Sohn erhielt Aragonien als König-
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Extrahierte Personennamen: Toledo Alfons_I Garcias Leon Alfons_V Karl_dem_Großen Karl Biscaya
§. 48. Roms Ursprung.
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die Verzweigungen des apenninischen Gebirges von einander
geschieden, auch in Ursprung, Sitte und Sprache sehr unter-
schieden waren. Ein Theil dieser Völker wird als Urbe-
wohner angesehen, ein Theil als cingewandert be-
zeichnet.
Zu den uralteingewanderten gehörten die Völker p e-
l a s g i sch e n Stammes, die vorzüglich an der westlichen
Meeresküste Italiens (vom Flusse Arno bis zur Südspitze
hinab), wo sie nördlich T y r r h e n e r, südlich O n o t r e r
genannt wurden, zum Theil aber auch an der östlichen
Meeresküste hinab sich verbreitet hatten.
Die Urbewohner dagegen hatten die innern Gebirgs-
gegenden Italiens inne, und schieden sich in Völker osci-
schen Stammes, die mehr westlich, und in Völker sa-
bellisch en Stammes, die mehr östlich wohnten.
Die Po-Gegenden zwischen den Apenninen und Alpen
waren ursprünglich von Völkern bewohnt, die von allen oben
genannten ganz verschieden waren, bis sie von dem mächtig
aus den Alpen hervordringenden Volksstamme deretrusker
oder Tuscier verdrängt wurden, der sich nachher auch
über den Apennin bis gegen die Tiber hin ausbreitete.
Von diesen Tusciern sowohl, als auch von den Völkern
des oscischen und sabellischen Stammes wurden allmählig
die westlichen P elasg er unterworfen, während die östlichen
und südlichen Sitze der Pelasger und anderer Völker nach
und nach mit griechischen Colonieen besetzt und mit
griechischer Bildung befruchtet wurden.
Von den vielen Völkern so verschiedenartigen Ursprungs
nun sind für Rom's Entstehung und anfängliche Bildung
1. die zum Theil aus pelasgischem und oscischem Stamme
entsprungenen Latiner, 2. die zum sabellischen Stamme
gehörigen Sabiner, 3. die Etrusker (Tuscier) die
wichtigsten.
1. Die Latiner (entstanden aus zwei verschiedenen.
Stämmen, von denen der eine Stamm pelasgischen Ursprungs,
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§. 78. Die pyrenciische Halbinsel.
Sforza (1450) den größten Th eil des Landes unterworfen.
Späterhin versuchte Kaiser Mar es vergeblich, Mailand wieder
an das deutsche Reich zu bringen.
Venedig, das seit dem Ende des 7. Jahrhunderts unter
selbstherrschendcn Dogen gestanden war, wurde im 12.Jahr-
hundert. ein aristokratischer Freistaat, in welchem bloß die
Adelsfamilien oder Nobili regierten, an deren Spitze der
Doge mit beschränkter Gewalt stand, von der er seit dem
11. Jahrhundert nur noch den Schatten besaß. Während der
Kreuzzüge gelangte diese Republik, als erste Seemacht,
durch den Besitz des levantischen Handels, der levantischen
Inseln, Candia's und Dalmatien's, zur größten Bedeutung,
und hatte bis 1493 den Welthandel in den Händen. Schon
zu Anfang des 15. Jahrhunderts aber verlor sie durch die
Landkriege mit ihren Nachbarn ihr Übergewicht zur See, und
durch die vordringende Türkenmacht ihre meisten Besitzungen
im Orient.
Die Republik Genua hatte kein unbedeutendes Gebiet,
gieng aber zum Theil durch ihren Kampf mit Venedig, mehr
aber noch durch beständige innere Parteiungen zu Grunde,
und kam zuletzt im 14. und 15. Jahrhundert abwechselnd
unter mailändische und französische Herrschaft.
Im nordwestlichen Italien erlangten im 15. Jahrhundert
die Grafen von Savoyen und Piemont die Herzogswürde,
eben so das Haus Este die Herzogswürde über Ferrara
und Modena, und die Familie Gonzaga die Markgrafen-
würde über Mantua.
2. Die pyrenäische Halbinsel.
78. Aas unabhängige Chalifat, das nach der Eroberung
Spaniens durch die Araber (s. §. 69 a. E.) der allein übrig
gebliebene Ommajade Abderrahman l zu Cordöva ge-
gründet hatte, befestigte sich unter dem tapfern, weisen und
keuntnißreichen Abderrahman Ii, ohngeachtet es gegen die
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